In Japan beginnt mit dem Frühling eine ganz besondere Zeit: die Kirschblüte. Nicht nur genießt man den Anblick der Sakura, auch dient sie als Anlass , um gemeinsam unter den üppig blühenden Bäumen zu essen und zu feiern. Dieses traditionelle Picknick heißt Hanami ("Blütenschau“). Kommt man spontan in der Mittagspause in den Park, haben alle eine typische Bentō-Lunchbox dabei, die man sich zuvor auf die Schnelle in einem Conevience Store holt. Plant man Hanami mit Freunden oder Familie stapeln sich in der Mitte oft liebevoll selbstgemachte Köstlichkeiten. Klingt toll? Ein Picknick wie in Japan kannst du auch in deiner Stadt erleben. Ob unter blühenden Kirschen oder dem Lieblingsbaum im Park oder Garten. Alles was du dafür brauchst, sind ein paar (japanische) Zutaten und Kreativität. Und keine Sorge: Auch ohne spezielles Bentobox-Zubehör wie Onigiri-Formen oder Mini-Ausstecher kannst du eine schöne und leckere Box zusammenstellen! Wir zeigen ein paar einfache Rezepte, die du mit ganz normalen Küchenutensilien zubereiten kannst.

Bentōbox ohne besonderes Zubehör – geht das?
Traditionell werden Bentoboxen oft mit kleinen Spießchen, Reisformen oder Dekorations-Elementen gestaltet. Bunte Einwegschälchen oder Plastiktrenner trennen die einzelnen Zutaten voneinander ab und sehen obendrein niedlich aus. Das Reisbällchen ist zum perfekten Dreieck geformt, das Omelette nahtlos gerollt. Doch das ist alles kein Muss! Mit ein paar Tricks kannst du auch als Anfänger ohne spezielles Bentō-Zubehör und großen Aufwand deine Box schön anrichten:
- Onigiri formen: Forme mit feuchten Händen Reisbällchen oder -dreiecke. Wenn dir das zu klebrig ist, kannst du auch Frischhaltefolie zu Hilfe nehmen.
- Gemüse dekorativ schneiden: Plätzchenformen eignen sich super, um Möhren oder Gurken in niedliche Sterne oder Herzen zu verwandeln.
- Farben gezielt kombinieren: Ein Mix aus grünem Salat, roten Tomaten, gelbem Ei und weißem Reis sorgt für eine schöne Optik.
- Bentō kreativ füllen: Nicht alles in deiner Box muss japanisch sein. Setze heimische Lebensmittel kreativ ein und füge deiner Box zum Beispiel Baybel-Käse, Trauben und Salzbrezeln bei.
Einfache Rezepte für dein japanisches Picknick
Hier kommen vier einfache Rezepte, die sich perfekt für eine unkomplizierte Bentōbox eignen:
1. Onigiri – Japanische Reisbällchen
Onigiri sind der perfekte Snack für unterwegs! Sie lassen sich mit verschiedenen Füllungen variieren und sind super einfach zu machen.
Zutaten (für 3 Stück):
- 250 g japanischer Rundkornreis (Ersatzweise Milchreis)
- 1 TL Salz
- 1 TL Sesam (optional)
- 1 TL Furikake (japanisches Reisgewürz, optional)
- 1 Stück Nori-Alge (in Streifen geschnitten)
- Füllung nach Wahl: Lachs, eingelegte Pflaume (umeboshi), Thunfisch mit Mayo oder Avocado
Zubereitung:
- Reis nach Packungsanweisung kochen und abkühlen lassen.
- Hände leicht anfeuchten, dann eine Portion Reis in die Hand nehmen, eine Mulde hineindrücken und die Füllung hineingeben.
- Den Reis um die Füllung herum schließen und zu einer Kugel oder einem Dreieck formen.
- Nach Wunsch mit Sesam oder Furikake bestreuen und mit einem kleinen Nori-Streifen umwickeln.
Für ein klassisches Reisbällchen verwendest du einfach nur Salz. Wenn du etwas mehr Geschmack möchtest, dir eine Füllung aber zu kompliziert oder aufwändig ist, gibt es fertige Würzmischungen, die du nur noch mit dem gekochten Reis vermischen und kurz ziehen lassen musst.

2. Oktopus-Würstchen aus der Mikrowelle
Diese witzigen Mini-Würstchen sehen aus wie kleine Oktopusse und sind super einfach gemacht!
Zutaten:
- 4 Cocktail-Würstchen
- Geröstete Sesamsamen für die Augen (optional)
Zubereitung:
- Würstchen an einem Ende kreuzweise einschneiden, sodass vier Beine entstehen.
- In der Mikrowelle 20 Sekunden bei mittlerer Hitze erhitzen – die Beine rollen sich automatisch nach außen! So entsteht der Oktopus-Look. Statt in der Mikro geht das auch in der Pfanne.
- Nach Wunsch mit einem Schaschlikspieß zwei kleine Löcher machen und jeweils ein dunkles Sesamkorn hineindrücken.
3. Tamagoyaki – Japanisches Omelett
Tamagoyaki ist eine herzhafte, leicht süßliche Eierrolle, die oft in Bentōboxen zu finden ist.
Zutaten:
Zubereitung:
- Eier mit Sojasauce und Mirin verquirlen.
- Pfanne mit Öl einfetten und eine dünne Schicht Ei hineingeben.
- Sobald die Masse gestockt ist, vom Rand her aufrollen. Die Rolle an den Rand der Pfanne schieben, erneut Ei hineingießen und die Rolle darüber klappen.
- Vorgang wiederholen, bis das Ei aufgebraucht ist.
- Die Rolle abkühlen lassen, dann in mundgerechte Stücke schneiden.
Für das Aufrollen braucht es am Anfang etwas Übung. Am leichtesten geht es mit einer speziellen Tamagoyaki-Pfanne. DIese ist rechteckig und Antihaftbeschichtet. Für den Start kannst du aber auch in deiner normalen Küchenpfanne experimentieren.
Wenn du auf den Geschmack gekommen bist, probiere doch einmal Knoblauch oder Ingwer mit ins Omelette zu geben.

4. Japanischer Kartoffelsalat
Dieser cremige Kartoffelsalat ist in Japan sehr beliebt und passt super in eine Bentobox.
Zutaten:
- 3 Kartoffeln (mehligkochend)
- 1 kleine Karotte
- ½ Salatgurke
- ½ TL Salz
- 2 EL Mayonnaise (japanische Kewpie-Mayonnaise passt am besten)
- 1 TL Reisessig
- ½ TL Zucker
Zubereitung:
- Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden.
- Karotte in dünne Scheiben schneiden.
- Alles in Salzwasser weich kochen. Abgießen und mit einer Gabel grob zerdrücken.
- Gurke in dünne Scheiben schneiden, mit Salz bestreuen, 5 Minuten ziehen lassen und ausdrücken.
- Alles mit Mayonnaise, Reisessig und Zucker vermengen.
- Nach Geschmack mit Pfeffer oder scharfem Senf abschmecken.
Bentōbox füllen
Nun geht es ans Füllen deiner Lunchbox. Neben den gekochten Leckereien hältst du am besten ein paar knackige Salatblätter bereit. Diese kannst du als essbare Trenner für deine Sachen verwenden. Vielleicht findest du zu Hause im Vorrat Muffinformen aus Silikon oder Pralinenförmchen aus Papier. Diese kannst du auch wunderbar einsetzen, um den Inhalt deiner Box in kleine Portionen zu unterteilen.

Je mehr unterschiedliche Lebensmitteld eine Box enthält umso professioneller wirkt sie. Deshalb schau, was du an mundgerechtem Obst und Gemüse griffbereit hast. Sind vom Abendessen vielleicht noch ein paar grüne Bohnen übrig? Oder hast du einen Apfel zur Hand? Ein Schnitz davon lässt sich mit zwei einfachen Einschnitten (nur einen Teil der Schale schälen, aber nicht abtrennen, dieses Stückchen Schale dann noch einmal längs einschneiden) in ein Häschen verwandeln. Schon hast du wieder zwei Komponenten mehr in deiner japanischen Picknickbox.
Diese isst man übrigens kalt. Mit unserer SKATER-Box kannst du aber neben beschaulichen Picknicks auch gemütliche Abende am Lagerfeuer verbringen und dein mitgebrachtes Essen samt Box erwärmen.
PS: Zu einem perfekten japanischen Picknick gehört natürlich ein guter Sake-Reiswein.