Dein Leitfaden für Einsteiger: Japanische Arcades

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Du läufst die belebten Straßen von Akihabara in Tokio entlang und hast bereits mehrere dieser verlockenden Videospiel-Arcade-Locations durchquert. Eine Flut von Geräuschen und Musik und eine ganze Welt von blinkenden Lichtern weckt dein Interesse, aber dann setzt die Angst ein: Was werde ich da drin überhaupt tun? Wie soll ich mich verhalten? Kann ich überhaupt etwas machen?

Nun, keine Angst lieber Leser, denn wir bringen dich auf den neuesten Stand.

Akihabara Streets Tokyo

Vorbereitungen

Wenn du eine Arcade in Japan betritts, ist Reizüberflutung an der Tagesordnung. Deshalb ist es gut, ein klares erstes Ziel vor Augen zu haben: Kleingeld besorgen! Um diese teuflischen Maschinen spielen zu können, musst du sie mit Münzen füttern - in der Regel sind es 100¥ für ein Spiel (etwa 0,80€), einige ältere Spiele kosten vielleicht nur 50¥, während einige außergewöhnliche Spektakel 200¥ kosten können. Wie bei den meisten Bedürfnissen in Japan wirst du in der Umgebung einen Automaten finden, der diese Aufgabe übernimmt. Wenn du vorhast, hier viel Zeit (und Geld) zu verbringen, gibt es Becher für die riesigen Mengen an Münzen, die der Automat ausspuckt.

Das nächste, was man tun sollte, ist, sich einen Überblick über den Ort zu verschaffen: Viele Arcades haben mehrere Etagen, wobei jede Etage einem bestimmten Spielgenre zugeordnet ist. Sobald du dich damit vertraut gemacht hast, ist es an der Zeit, einzutauchen.

Japanese Arcades

Shooter

Schießereien gehören zu den grundlegendsten und am leichtesten zu verstehenden Dingen in Videospielen - warum also nicht dort anfangen. In vielen Arcades gibt es Lightgun-Spiele, bei denen du tatsächlich eine Waffe auf den Bildschirm richtest, um die Monster oder Terroristen oder was auch immer vor deine Waffe kommt, zu erschießen. Stelle zunächst sicher, dass du herausfindest, wie man nachlädt (und vielleicht versuchen, die Geisel nicht zu erschießen), und du wirst sehr wahrscheinlich schon mal eine Menge Spaß haben. Halte Ausschau nach Klassikern wie "The House of Dead" oder "Virtua Cop".

Wenn du dich immer noch etwas unwohl dabei fühlst: Es gibt sogar einige Schießspiele, bei denen du in einer kleinen Kabine mit Vorhängen sitzen kannst - so dass niemand deine Fähigkeiten beurteilen kann.

Kampfspiele

Nun, da du dein Blut in Wallung gebracht hast, muss der nächste logische Schritt ein enger und persönlicher Faustkampf sein, oder? In Japans Arcades gibt es tonnenweise Kampfspiel-Kabinette und einige Spiele sind dir vielleicht sogar noch aus deiner Kindheit bekannt, wie Street Fighter II - ein Spiel, das 30 Jahre alt und immer noch quicklebendig ist. Hier ist der wichtigste Überlebenstipp: Wenn du ein Kampfspiel in einer Arcade spielst, achten auf die Spielkabine auf der anderen Seite deines Bildschirms. Andere Spieler können in dein Spiel einsteigen und dir die Hölle heiß machen. Und das werden sie wahrscheinlich auch tun.

Rhythmusspiele

Apropos: Die Königsklasse der Spiele, bei denen du wahrscheinlich versagen wirst ist die riesige Welt der rhythmusbasierten Arcade-Automaten. Wenn du dich im Rhythmusspielbereich einer beliebigen Arcade in Japan umsiehst, wirst du überall pures Talent sehen: Schulmädchen, die im Gleichschritt auf Fußmatten zu pumpenden J-Pop-Beats tanzen, ein cooler Typ mit einer Zigarette im Mundwinkel und einem unbeeindruckten Gesichtsausdruck, der 1000 Töne pro Minute auf Bongo-Trommeln schlägt, ohne einen Fehlschlag zu haben, oder derselbe Typ, der nur eine Minute später perfekt die härteste Version von Guitar Hero spielt, die du dir vorstellen kannst. Wenn du glaubst, dass man sich von Gaming-Skills nicht beeindrucken lässt - dann wirst du hier vermutlich dein gesamtes Weltbild überdenken.

Zum Glück haben eigentlich alle diese Spiele einfache Modi und einige sogar Tutorials, und wenn man erst einmal den Dreh raus hat, ist die Erfahrung, einen Song durchzuspielen und die richtigen Noten zur richtigen Zeit zu treffen, eine der lohnendsten Spielerfahrungen, die du finden wirst. Ob du nun wirklich tanzen, trommeln, beleuchtete Knöpfe drücken, auf einem falschen Plattenspieler scratchen oder Zombies zum Rhythmus und der Melodie des Super-Mario-Titelsongs erschießen willst - es sollte irgendwo eine Maschine geben, die auf deine Vorlieben zugeschnitten ist, garantiert!

Erfrischungen

Man könnte meinen, dass bei all der Elektronik Essen und Trinken in Arcades verboten sind - aber überraschenderweise ist das absolut nicht so. Du wirst Automaten finden, die mit Limonaden, Eistee, Bier und Kaffeedosen gefüllt sind, aber auch alle Arten von Snacks und manchmal sogar Eiscreme offerieren - und es ist völlig in Ordnung, das alles zum nächsten Arcade-Automaten zu bringen und stilvoll zu speisen. Die längste Zeit war es sogar üblich, in Arcades zu rauchen, was sich aber mit einem neuen Gesetz ändern könnte.

Zurück in die Heimat

Es genügt zu sagen, dass Arcades in Japan dazu da sind, dir eine tolle Zeit zu bieten. Es mag hier und da eine Herausforderung sein, aber es ist die Mühe wert. Nun könnte die größte Herausforderung für dich aktuell darin bestehen, dass du eben gerade nicht durch die Straßen von Akihabara läufst, sondern in deiner Wohnung eingesperrt bist und die Vorstellung, in einem fernen Land in einer engen, lauten und schweisstreibenden Arcade zu sitzen, eher wie ein Fiebertraum als eine mögliche Realität erscheint, dann ist hier das Nächstbeste, was du zumindest tun kannst:

Grabe dein altes Heimkonsolensystem aus und hole dir ein paar japanische Getränke wie Asahi Super Dry Beer oder Pokka Houjicha Roasted Tea und kombiniere das mit einigen Snacks wie Koikeya Teriyaki-Kartoffelchips oder Tennen Koubo Pan Hokkaido-Creme und mache es dir zu Hause so richtig bequem. Shoryuken!

Geschrieben von Gastautor Malte Weingart


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