Seit der Japanreise kannst du nicht aufhören, an das leckere Essen dort zu denken? Oder du träumst zwar noch davon, in den Flieger zu steigen, willst dir aber schon vorab den Geschmack der japanischen Küche nach Hause holen? Egal ob Ramen, Sushi, Yakisoba oder Miso-Suppe – viele japanische Gerichte kannst du ganz einfach auch selbst zu Hause kochen. Unter dem Motto „japanisch kochen für Anfänger“ wollen wir dir heute alle wichtigen Grundlagen mitgeben, die du für deine ersten Kochversuche mit Udon und Co. brauchst. Von den wichtigsten Zutaten der japanischen Küche bis hin zum bedeutendsten Grundprinzip einer japanischen Mahlzeit. Wir geben Tipps und Tricks, wie du perfekten Reis kochst, den echten Japangeschmack in deine Gerichte bringst und haben zum Starten zusätzlich ein Rezept für authentische Miso-Suppe für dich im Gepäck, auch in einer vegan-vegetarischen Variante.
Die wichtigsten Zutaten in der japanischen Küche
Vielleicht kennst du das Gefühl: wenn du das Kochbuch einer anderen Länderküche durchblätterst, bekommst du sofort das Gefühl, das du für jedes Rezept einen Haufen neuer Zutaten einkaufen musst. Das ist bei der japanischen Küche Gott sei Dank nicht so. Mit einem überschaubaren Grundstock an Lebensmitteln kannst du in Kombination mit frischem Fleisch, Fisch und Gemüse die ersten einfachen japanischen Rezepte nachkochen.
Einkaufsliste japanische Grundzutaten:
- Sojasoße
- Mirin
- Kochsake
- Instant-Dashi oder Kombu-Algen
- Miso-Paste
- Wakame-Algen
- Nori-Algen
- Reisessig
- Sesamöl
- Bonito-Flocken (Katsuobushi)
- Sesam
- eingelegter Ingwer
- Reis
- Nudeln
Mit diesen Zutaten bist du bestens gerüstet, um viele traditionelle japanische Rezepte auszuprobieren. In unserem Shop findest du viele weitere Infos, welche unterschiedliche Sorten es zum Beispiel an Sojasoße und Algen gibt und welche sich am besten wofür eignen. Wenn du dir unsicher bist, holst du am besten eines unser Startersets oder schaust in der Kategorie „Grundzutaten“ vorbei.
Japanische Küchengeräte und Utensilien, die du brauchst
Wenn du gerade erst damit beginnst, japanisch kochen zu lernen, hast du vielleicht den Eindruck, dass du neben einem Schwung exotischer Zutaten auch noch jede Menge spezielle Küchenhelfer brauchst. Aber ganz ehrlich, für deine ersten Gehversuche bei diesem kulinarischen Abenteuer reichen ein paar normale Töpfe und Pfannen, Schüsseln, ein Sieb und ein scharfes Messer.
Wenn du allerdings gefallen an der authentisch japanischen Küche findest und gern öfter japanische Rezepte in deinen Alltag einbauen willst, empfehlen wir dir die Anschaffung eines Reiskochers, eines richtig guten Messers und eines Mörsers. Weitere Küchenutensilien, die dir Freude beim japanisch Kochen bereiten werden, sind eine Tamagoyaki-Omelette-Pfanne, Kochstäbchen und ein Yukihira-Topf.
Den letzten Schliff geben deinem Essen natürlich original japanisches Geschirr. Getöpferte Suppenschüsseln, Ramenlöffel oder einen Sake-Holzbecher, anyone?
Traditionell japanisch kochen – das Prinzip von ichiju sansai
Jetzt geht es an die Frage „japanisch kochen für Anfänger, aber was genau?“ Ein Grundprinzip der traditionellen japanischen Küche nennt sich ichiju sansai, was so viel bedeutet wie "eine Suppe und drei Beilagen". Diese einfache Regel hilft dir, eine traditionelle japanische Mahlzeit ganz nach deinem Geschmack zusammenzustellen, die obendrein zu einer ausgewogen Ernährung beiträgt.
So sieht ichiju sansai in der Praxis aus: Wie die deutsche Übersetzung schon vermuten lässt, sollte dein Essen aus einer Suppe und drei Beilagen bestehen. Die Suppe kann zum Beispiel eine klare Dashi- oder Miso-Suppe sein (weiter unten haben wir Rezepte für dich). Für die Beilagen kannst du ganz nach Lust und Laune knackig angebratenes oder gedünstetes Gemüse verwenden und mit einer japanischen Soße aufpeppen und zum Beispiel ein Stückchen Fisch grillen. Auch ein gekühltes Stück schnittfester Tofu mit Bonito-Flocken und Sojasoße garniert ist eine einfache und leckere Zugabe zu deinem Essen, vor allem im Sommer.
Im Wortlaut von ichiju sansai nicht enthalten, aber ebenfalls ein Muss für eine komplette japanische Mahlzeit, sind eine Schüssel Reis und eine kleine Portion eingelegtes Tsukemono-Gemüse. (Tsukemono kannst du fertig kaufen oder nach Belieben selbst herstellen).
Die Kombination aus verschiedenen Farben, Texturen und Zubereitungsarten machen das Besondere der japanischen Küche aus und sorgen für ein abwechslungsreiches Geschmackserlebnis.
Japanisch kochen: der Reis macht’s
Reis ist nicht gleich Reis. Für japanische Rezepte brauchst du immer rund- bis mittelkörnigen Reis. Für den Start kannst du dir den als „Milchreis“ bezeichneten Rundkornreis beim Wocheneinkauf mitnehmen. Wenn du dann später aber einmal auf den Geschmack von original japanischem Reis gekommen bist, möchtest du nicht mehr zum deutschen Supermarkt-Reis zurück. Richtig zubereitet hat japanischer Reis ein einmaliges Aroma und die perfekte Mischung aus fluffig und klebrig, um ihn mit Stäbchen zu essen.
Am einfachsten und besten wird dein Reis, wenn du einen Reiskocher dafür verwendest. Wenn dir diese Investition für deine ersten japanischen Kochversuche zu hoch ist, kannst du den Reis für japanische Gerichte natürlich auch in einem regulären Topf mit Deckel zubereiten. Egal ob du nun aber einen Reiskocher verwendest oder den Reis auf dem Herd kochst, gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten:
- Du solltest den Reis vor dem Kochen in kaltem Wasser gründlich waschen, sodass überschüssige Stärke entfernt wird. Danach gießt du das Wasser ab und wiederholst den Vorgang so oft, bis das Wasser im Topf klar bleibt (ca. drei Mal).
- Nach dem Waschen muss der Reis 30 Minuten in Wasser einweichen, danach abgießen.
- Dann kochst du den Reis nach Packungsanleitung. Pi mal Daumen benötigst du etwa die gleiche Menge Wasser wie Reis, bei Reiskochern ist das Verhältnis manchmal 1 zu 1,25. Schau unbedingt in die Bedienungsanleitung. Pro Person kannst du mit einer Menge von 70–100 Gramm trockenem Reis kalkulieren.
- Verwendest du einen Topf, lässt du den Reis mit dem Wasser aufkochen und reduzierst danach die Hitze, sodass er bei geschlossenem Deckel nur noch ganz leicht köchelt. Lasse den Deckel geschlossen und lasse den Reis so lange köcheln, bis das Wasser komplett aufgesogen wurde.
- Nach dem Kochen stellst du den Ofen aus bzw. schaltet sich ein Reiskocher automatisch in den Warmhaltemodus. Du lässt den Reis bei geschlossenem Deckel weitere 10 Minuten ziehen, bevor du dann den Reis vorsichtig auflockerst.
Japanische Rezepte für jeden Tag: So bereitest du die perfekte Miso-Suppe zu
Wie wir gelernt haben, ist eine japanische Mahlzeit ohne eine Schüssel dampfender Suppe einfach nicht komplett. Die Standard-Suppe in japanischen Haushalten ist dabei Miso-Suppe. Sie basiert auf einer Dashi-Brühe und wird mit sogenanntem Miso, einer Paste aus fermentierten Sojabohnen, vermischt. Zusätzlich kannst du je nach Geschmack noch Einlagen wie Wakame-Algen, Frühlingszwiebeln und Tofu in deine Suppe geben.
Um die perfekte Miso-Suppe zuzubereiten, solltest du zuerst Dashi, eine herzhafte japanische Brühe, zubereiten und dann Miso-Paste hinzufügen.
Grundrezept Dashi
Das brauchst du für 1 Liter Dashi:
- etwa postkartengroßes Stück Kombu-Alge
- 10 Gramm Katsuobushi (Bonito-Flocken)
- 1 Liter Wasser
Zubereitung:
- Nimm die Kombu-Alge und schneide sie mit der Schere an einer Seite mehrfach ein (als würdest du Schnitte für einen Abreißzettel machen).
- Gib die Alge ungewaschen (!) mit dem Wasser in einen Topf und lasse sie zunächst 10–30 Minuten einweichen.
- Erhitze das Wasser. Kurz bevor es aufkocht, nimmst du die Kombu-Alge heraus. Das ist wichtig, damit dein Dashi nicht bitter wird.
- Wenn du vegan oder vegetarisch lebst, ist dein Dashi hiermit schon fertig.
- Für einen intensiveren Geschmack, gibst du nun das Katsuobushi ins Wasser, lässt den Sud aufkochen und dann noch weitere fünf Minuten köcheln, bevor du die Flüssigkeit mit einem feinen Sieb oder Küchentuch in ein Behältnis abfüllst.
- Das selbstgemachte Dashi bleibt im Kühlschrank ca. fünf Tage frisch.
Grundrezept Miso-Suppe
Das brauchst du pro Person::
- 250 ml Dashi
- 1/2 EL Miso-Paste
- 1 Frühlingszwiebel
- nach Belieben 1/2 TL getrocknete Wakame-Algen
- nach Belieben schnittfester Tofu in kleine Würfel geschnitten
Zubereitung:
- Gib das Dashi in einen Topf und lasse es aufkochen.
- Schneide währenddessen die Frühlingszwiebeln in feine Ringe.
- Sobald das Dashi kocht, schaltest du den Herd aus.
- Gib nun die Miso-Paste in die Flüssigkeit. Damit sie sich gut auflöst, rührst du sie am besten durch ein kleines, feines Sieb ein, dass du so in den Topf hältst, dass ein teil davon unterhalb der Wasseroberfläche ist.
- Gib nach Belieben Wakame-Algen und Tofu mit in die Brühe und lasse alles 5 Minuten ziehen, damit die Algen sich entfalten können.
- Verteile die Suppe auf kleine Schüsselchen.
- Itadakimasu! (das heißt so viel wie „Guten Appetit“ auf Japanisch, mit dem Unterscheid, dass man es zu sich selbst sagt und nicht zu einer anderen Person)
Tipps und Tricks für eine authentische japanische Geschmackserfahrung
Um deine japanischen Gerichte auf die nächste Stufe zu heben, gibt es ein paar Tricks, die du beachten solltest. Verwende zum Beispiel Dashi, eine traditionelle japanische Brühe, um deinen Gerichten einen umami-reichen Geschmack zu verleihen, oder experimentiere mit verschiedenen Soßen wie Ponzu oder Tonkatsu-Soße, um deinen Gerichten eine zusätzliche Geschmacksnote zu verleihen. Achte auch auf die Präsentation deiner Gerichte, denn die Ästhetik spielt in der japanischen Küche eine ebenso wichtige Rolle wie der Geschmack.
Wenn du aber nur einen Tipp mitnimmst, sollte es dieser sein: hole dir hochwertige, original japanische Zutaten. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, ob zum Beispiel deine Sojasoße aus Japan stammt oder nicht. Die Herstellungsweise und damit auch der Geschmack sind je nach Land komplett unterschiedlich. Wenn du also authentisch japanisch kochen willst, sind Originalzutaten ein Muss.
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Mit diesen Tipps und Rezepten bist du bestens gerüstet, um deine eigene japanische Küche zu Hause zu zaubern. Also schnapp dir deine Kochschürze und tauche ein in die faszinierende Welt der japanischen Kochkunst! Von einfachen Gerichten wie Miso-Suppe bis hin zu aufwendigen Sushi-Rollen – mit ein wenig Übung und Experimentierfreude kannst du dich in kürzester Zeit wie ein echter Meisterkoch fühlen.